Wasserversorgung

Im § 50 Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzes heißt es:

“ Der Wasserbedarf der öffentlichen Wasserversorgung ist vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken, soweit überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit dem nicht entgegenstehen. Der Bedarf darf insbesondere dann mit Wasser aus ortsfernen Wasservorkommen gedeckt werden, wenn eine Versorgung aus ortsnahen Wasservorkommen nicht in ausreichender Menge oder Güte oder nicht mit vertretbarem Aufwand sichergestellt werden kann.“

Zwingenberg verfügt auf seiner Gemarkung über ausreichende Mengen an Grundwasser, die  ohne Aufbereitung als Trinkwasser genutzt werden können. Dies wurde  zuletzt durch die Probebohrung für den neuen Brunnen eindrucksvoll bestätigt.  Seit alters könnten drei Quellen am Odenwaldhang weiches Trinkwasser aus dem kristallinen Gestein des Melibokus liefern, wie eine Untersuchung der Technischen Hochschule unzweifelhaft ergeben hat.

Damit dieser glückliche Umstand  so bleibt, müssen wir das Grundwasser nutzen und schützen. Die vergangen drei Jahrzehnte haben gezeigt, dass das nicht selbstverständlich ist: Ein alter Brunnen vom Anfang des vergangen Jahrhunderts ist eingebrochen, ein weiterer Brunnen sollte dringend auf seinen Zustand hin überprüft werden, obwohl er noch ausreichend Trinkwasser guter Qualität liefert. Wegen jahrelanger Vernachlässigung lassen die Wassermenge und Qualität des Wassers in den Quellfassungen sehr zu wünschen übrig. Lange Jahre hatte eine Mehrheit der Stadtverordneten geglaubt, es sei sinnvoller, das Wasser vom Wasserversorger „Riedgruppe Ost“ zu beziehen und hat die eigenen Ressourcen sträflich vernachlässigt.

Dieser Zielsetzung  ist zwar heute gestoppt, aber noch nicht umgekehrt. Zuletzt wurde mit einem Bürgerbegehren versucht, die nachhaltige Erneuerung der Zwingenberger Wasserversorgung zu stoppen und mittelfristig die Vollversorgung durch die Riedgruppe Ost zu erreichen.
Wäre der bestehende Brunnen entsprechend abgeschaltet worden, hätten die Bürger von Zwingenberg seit 2008 für ca. 1Mio. m² Wasser, die zusätzlich von der Riedgruppe Ost hätten bezogen werden müssen, ca. 500.000,- € mehr zahlen müssen.
Die drei Quellen müssen saniert werden. Zurzeit sind die Zuleitungen zu den Quellhäuschen teilweise zerstört und in die Quellfassungen dringt Oberflächenwasser ein. Nach einer schrittweisen Sanierung der Quellen kann das Quellwasser nachhaltig zur Wasserversorgung von Zwingenberg beitragen.

Ein neuer sicherer Brunnen muss baldmöglichst gebaut werden, denn der bestehende Brunnen hat zwar Bestandschutz, bietet aber keine langfristige Versorgungssicherheit.

GUD-Ziele

  • Bau eines neuen Brunnen, um nachhaltig die ortsnahen Wasserressourcen für die Zwingenberger BürgerInnen zu erschließen.
  • Sanierung der Brunnenwegquelle, um weiches Wasser in die Trinkwasserversorgung der Stadt einspeisen zu können.