Ein Leserbrief, der vor der Wahl leider nicht mehr im BA veröffentlicht wird:
Bürgerinitiative und viele offene Fragen!
Letzte Woche gab es zum xten mal einen Artikel der BI „unser alter Brunnen“ und es wird wirklich lästig. Ich würde mir wünschen, dass die Redaktion etwas mehr Ausgewogenheit auf die Zwingenberger Seite bringen würde, gerade auch jetzt in der Zeit vor der Kommunalwahl.
Da könnte man sich doch einmal mit den Aussagen der BI aus ihrem letzten Artikel beschäftigen, denn der lässt viele Fragen offen.
Da werden zum einen 2 große Beträge von einer halben Millionen Euro für die Sanierung der Quellen und 2 Millionen Euro für den Neubau des Brunnen in den Raum gestellt. Sind diese Zahlen belastbar, sind sie durch Gutachten/Kostenvoranschläge von Fachleuten wirklich belegbar oder ist das reine Spekulation?!
Einerseits möchte man nicht in eine Quellensanierung investieren, aber der „alte Brunnen“ soll solange laufen bis er aufgeben werden muss. Unter welchen Bedingungen genau müsste der Brunnen aufgegeben werden, was ist man bereit zu investieren, aber nein das kostet ja Geld?! Und wenn er dann aufgegeben werden muss, was ist dann die Alternative, wenn man gleichzeitig aussagt, dass man keinen Vollanschluss an die Riedgruppe Ost will? Ich glaube die Verwendung des Wortes „Brunnen“ ist nur Augenwischerei und lenkt nur ab, denn wenn man nichts für die Quellsanierung tut und keinen Neubau eines Brunnens will dann landet man am Ende doch beim Vollanschluss.
Da gibt es die Aussage, dass 1371 Bürger aus Rodau und Zwingenberg ausdrücklich die Ziele der BI mit ihrer Unterschrift unterstützen. Da würde ich mir etwas präzisere Formulierungen und Zahlen wünschen, da sonst ein falscher Eindruck entsteht. Denn mit ihrer Unterschrift haben die Bürger NUR die Durchführung eines Bürgerbegehrens zu diesem Thema unterstützt, wer dafür und wer dagegen ist, wird ja erst festgestellt, wenn die entsprechende Abstimmung im Rahmen eines Bürgerentscheides stattfinden würde. Von den 1371 sind übrigens nur 1249 aus Zwingenberg und Rodau, der Rest sind Bürger aus anderen Städten, vielleicht Touristen?!
Und da war doch schon einmal eine Bürgerinitiative im Jahr 2008, die sich um den Neubau des Brunnens kümmerte. Hierüber wurde auch eine entsprechende Abstimmung durchgeführt und 1553 Bürger, sprich 56% der Wähler waren für einen Neubau. Ich hätte mir gewünscht, dass das damalige Stadtparlament diesen Bürgerwillen respektiert und umgesetzt hätte, aber sie hat ihn nur verschleppt und vielleicht auch daher bei der letzten Kommunalwahl die Quittung dafür bekommen. Ich hoffe, dass alle Befürworter für den neuen Brunnen von damals, dies nicht vergessen haben und ihre Wahl treffen.
Franz Lang
Zwingenberg